Innsbruck – Ein erschütternder Fall aus Tirol sorgt erneut für Entsetzen: Die Staatsanwaltschaft Innsbruck hat die Eltern eines dreijährigen Jungen wegen Mordes angeklagt. Der kleine Elias war im Jahr 2024 verhungert, nachdem seine Eltern ihn laut Anklage über Monate hinweg misshandelt, isoliert und systematisch gequält haben sollen.
Monatelange Qualen: Ermittler zeichnen grausames Bild
Laut Staatsanwaltschaft und Obduktion starb der Junge an den Folgen von monatelanger Unterernährung und massivem Flüssigkeitsmangel. Bei einer Körpergröße von 94 Zentimetern wog er nur noch sieben Kilogramm – weniger als die Hälfte des Normalgewichts eines Kindes in seinem Alter.
Die Ermittler werfen den Eltern (26, 27) vor, das Kind „auf grausamste Weise seelisch und körperlich misshandelt“ zu haben. Hintergrund sei der irrationale Glaube gewesen, Elias sei von einem „Dämon“ besessen. Eine Wahrsagerin soll der Mutter eingeredet haben, der Junge sei für die finanziellen Probleme der Familie verantwortlich. Laut Gutachten litten die Eltern zudem an Persönlichkeitsstörungen mit sadistischen Anteilen.
Misshandlungen laut Anklage detailliert dokumentiert
Die Anklageschrift listet eine Vielzahl schwerer Misshandlungen auf. Dazu zählen:
- Schläge mit einem Kochlöffel
- Fesseln mit Kabelbindern an Händen und Füßen
- Verbinden der Augen
- Isolieren und Einsperren des Kindes
- Entzug von Nahrung und Flüssigkeit
- Vollständige Entmenschlichung und Demütigung
Während Elias isoliert wurde, führten die Eltern mit den drei Geschwistern offenbar ein normales Familienleben weiter. Am Tag vor Elias’ Tod soll noch ein Kindergeburtstag gefeiert worden sein.
Vater geständig – Großmutter verteidigt das Paar
Der Vater alarmierte einen Tag nach dem Tod seines Sohnes selbst die Polizei. Laut Verteidiger hat er mittlerweile ein Geständnis abgelegt. Die Großmutter des Kindes betonte nach der Festnahme, ihre Kinder seien „keine Mörder“ und habe nichts geahnt.
Die Staatsanwaltschaft geht jedoch klar von vorsätzlicher, sadistisch motivierter Gewalt aus. Der Prozess könnte einer der erschütterndsten Fälle der jüngeren österreichischen Kriminalgeschichte werden.





